Studie zur sekundären Eisbildung unter den drei Finalisten des ACP Paul Crutzen Award 2024.
Der Artikel Secondary ice production - no evidence of efficient rime-splintering mechanism (Sekundäre Eisbildung - kein Nachweis für einen effizienten Mechanismus zur Reifzersplitterung), mitverfasst von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Cloud Microphysics Group am IMKAAF sowie des Institut für Troposphärenforschung (TROPOS, Leipzig), ist unter den drei Finalisten des ACP Paul Crutzen Publication Award 2024. Der jährlich verliehene Preis wurde zu Ehren von Paul Crutzen, Nobelpreisträger und ehemaliger Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz, ins Leben gerufen, um die herausragende Veröffentlichungen in Atmospheric Chemistry and Physics (ACP) auszuzeichnen, die unser Verständnis der atmosphärischen Chemie und Physik maßgeblich voranbringt.
In dieser Studie, geleitet von Johanna Seidel (die derzeit Doktorandin in der Arbeitsgruppe Wolkenmikrophysik am IMKAAF ist) und Dr. Susan Hartmann (TROPOS), untersuchten wir die Kollisionen von unterkühlten Wolkentropfen mit Eispartikeln mithilfe von Hochgeschwindigkeits-Videomikroskopie (siehe Abbildung) und stellten fest, dass unter einer Vielzahl atmosphärisch relevanter Bedingungen kaum sekundäre Eispartikel gebildet wurden. Die Studie setzt damit eine experimentelle Obergrenze für die Effizienz des Rime-Splintering-Mechanismus (Hallet-Mossop-Prozess) der Eismultiplikation und unterstreicht eindeutig die Notwendigkeit weiterer Forschung zu Mechanismen der sekundären Eisbildung.
Unsere Arbeit wurde von einem unabhängigen Ausschuss unter die fünf besten Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Atmospheric Chemistry and Physics“ (ACP) gewählt, für die im Jahr 2024 mehr als 1300 Artikel eingereicht wurden. ACP wird von Copernicus herausgegeben und ist eine der einflussreichsten und anerkanntesten Fachzeitschriften für Atmosphärenwissenschaften.