Erste Eisnukleationsexperimente mit der neuen dynamischen Wolkenkammer AIDAd

Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im Betrieb der AIDA-Anlage als Wolkensimulationskammer haben wir die neue dynamische Wolkenkammer AIDAd entwickelt und in Betrieb genommen.
AIDAd_control_center KIT/ Markus Breig
Oberer Teil der neuen AIDAd-Kammer mit dem Kontrollzentrum.

Das neue und innovative Wolkenkammerdesign wurde in enger Zusammenarbeit mit Bilfinger Noell GmbH in Würzburg, Deutschland, und ILK Dresden, Deutschland, entwickelt. Mit einem Volumen von 3,8 m3 ist AIDAd wesentlich kleiner als AIDAc (AIDA classic), hat aber den Vorteil, dass seine Wände dynamisch mit Kühlraten von bis zu 10 K min-1 in einem weiten Temperaturbereich von +30°C bis -55°C gekühlt werden können. Die Wolkenkammer selbst befindet sich in einer Vakuumkammer, die kontrolliert evakuiert werden kann, so dass die zugehörige adiabatische Abkühlrate innerhalb der Wolkenkammer gleich ihrer Wandkühlrate ist. Dadurch kann AIDAd die Bedingungen in Luftpaketen mit Aufwindgeschwindigkeiten von bis zu 15 m s-1 simulieren, um Wolkentropfen- und Eisbildungsprozesse bei gut kontrollierten Wolkenbedingungen zu untersuchen. Im August 2020 haben wir AIDAd erfolgreich für erste Serien von heterogenen und homogenen Eisnukleationsexperimenten mit mineralischen Staubaerosolpartikeln und Wassertröpfchen eingesetzt. Diese neue und weltweit einzigartige Wolkensimulationskammer wird neue laborgestützte Forschungen über die Auswirkungen von Aerosolen auf die Wolkenbildung, die Tröpfchen- und Eispartikelprozesse in der Wolken, sowie die Niederschlagsbildung ermöglichen. Wie die gut etablierte AIDAc-Anlage wird auch die neue dynamische Wolkenkammer für nationale und internationale Projekte und Kooperationen offen sein.

Kontakt und weitere Informationen

Dr. Ottmar Möhler