Zirruswolken

 Reine Eiswolken, so genannte Zirruswolken, bilden sich in großen Höhen und bei Temperaturen unter -35°C und enthalten typischerweise Eiskristallkonzentrationen im Bereich von 0,1 bis 10 cm-3.

Ob Zirruswolken einen netto kühlenden oder heizenden Effekt auf das Klima haben, hängt unter anderem von der Anzahlkonzentration, Größe und Form der Eiskristalle und damit von den Mechanismen der Zirrusbildung ab. Während man davon ausgeht, dass dünne und subvisuelle Zirruswolken den Planeten erwärmen, ist der globale Effekt von Zirruswolken noch nicht vollständig verstanden.

Sowohl das homogene Gefrieren von flüssigen Aerosolpartikeln als auch die heterogene Eisbildung tragen zur Bildung von Eiskristallen in Zirruswolken bei. Mineralische Partikel, die aus Wüstenstaubstürmen stammen, organische Partikel und Rußpartikel, die von Flugzeugtriebwerken ausgestoßen werden, sind als Eiskeime in der freien Troposphäre identifiziert worden. Spezifische Partikeloberflächeneigenschaften können die Eisübersättigungsschwelle für heterogene Eiskeimbildung im Vergleich zu der für homogenes Gefrieren erforderlichen Schwelle deutlich senken und dadurch nicht nur die Häufigkeit des Auftretens, sondern auch die mikrophysikalischen und optischen Eigenschaften von Zirruswolken verändern (indirekte Wirkung von INP auf Zirruswolken).